Chronologie zur „Umsiedlung“ eines Großprojekts

Herbst 2009
Nach einem längerem Prozess wurde auf Initiative der ÖVP-Mehrheit der Standort Garnmarkt als beste Lösung gefeiert. Im Herbst 2009 erfolgte der Ankauf des Grundstückes am Garnmarkt für den Neubau des Feuerwehrhauses.

Herbst 2010
Architektenwettbewerb für das Feuerwehrhaus mit genauen Kriterien und speziellen Vorgaben für den Standort am Garnmarkt.

7.2.2011
Siegerprojekt von ZT Cukrowicz/Nachbauer wird von der Jury als beste Lösung für den Standort Garnmarkt ausgewählt. Gesamtkostenprognose (inkl. Tiefgarage um 400.000 Euro) 5.700.000 Euro.

7.7.2011
Vergabe der Generalplanung um 760,000 Euro an ZT Cukrowicz/Nachbauer.

26.3.2012
Baubeschluss mit großer Mehrheit aller Fraktionen für das Feuerwehrhaus am Garnmarkt. Kostenrahmen soll 5.900.000 Euro nicht überschreiten. Spatenstich sollte im April erfolgen, da wegen der neuen Mehrwertsteuerregelung (1,2 Mio Mehrkosten) schnell gebaut werden musste.

29.5.2012
Plötzliches Umschwenken der ÖVP für den Standort Moos; Laut Planer und Meinung der ÖVP sei das gleiche Projekt auch im Moos möglich und sogar billiger. Durchsetzung des Beschlusses Standort Moos für das Feuerwehrhaus und Umwidmung des Sportplatzes für die Verbauung trotz Zeitnot und ohne jegliches konkretes Konzept für die Nachnutzung des Grundstücks am Garnmarkt.

13.6.2012
Brief der GLG an die BH zur Prüfung der Gültigkeit der GV Beschlüsse vom 29.5.2012. wegen nicht ordnungsgemäßer Einladung der Mandatare (es wurde genau ein Gegner der ÖVP „vergessen“).

13.6.2012
Neue Gesamtkostenprognose für Standort Moos 5.980.000 Euro

2.7.2012
Ablehnung einer Volksbefragung, 2. Beschluss für den Bau des Feuerwehrhauses am Sportplatz Moos und der Umwidmung des Sportplatzes, da der 1. Beschluss von der BH ungültig erklärt wurde, wegen unzulässiger Ladung der Gemeindevertreter.

12.7.2012
Auftragvergabe für die Pilotierung für das Feuerwehrhaus im Moos um 588.168,87 Euro, Beharrungsbeschluss Flächenwidmung

12.7.2012
Antrag auf Durchführung einer Volksabstimmung für den Erhalt des Sportplatzes Moos.

27.7.2012
Ablehnung der Volksabstimmung durch sehr fragwürdige Rechtsauslegung der Gemeindewahlbehörde, da das Grundstück Sportplatz Moos im Eigentum der GIG sei, also privat.

26.9.2012
Neue Gesamtkostenprognose gestiegen auf 6.162.172

18.10.2012
Neuerliche Sondersitzung zur Vergabe von Aufträgen für die GIG. Die Kosten sind wieder höher als veranschlagt.

7.11.2012
Neue Gesamtkostenprognose 6.207.165 – das sind bis jetzt schon über 300.000 Euro mehr als geplant (mit Berücksichtigung der nicht vorhandenen Tiefgarage schon 700.000 Euro mehr). In dieser Summe sind schon erste Abstriche am Projekt zur Einsparung enthalten – das heißt, es kostet jetzt mehr und kann voraussichtlich weniger.

19.11.2012
Gemeindevertretungssitzung mit noch offenem Ergebnis

 

Das falsche Projekt am falschen Ort

Es ist der falsche Ort, wenn der letzte Sportplatz ohne Notwendigkeit ersatzlos verbaut wird. Es ist das falsche Projekt, wenn ein für den Garnmarkt optimiertes Gebäude ohne nennenswerte Anpassung einfach ins Moos transferiert wird.

Das Projekt
Das Siegerprojekt des sorgfältig durchgeführten Architekturwettbewerbs zum Feuerwehrhaus wurde ausgewählt, weil es die beste Antwort auf die besondere Situation am Garnmarkt war. Der einstöckige Bau konnte gestalterisch überzeugen. Er wurde als sensibler Übergang vom neuen Garnmarkt zum bestehenden nördlichen Siedlungsgebiet gesehen

Der Standortwechsel
Am Bauplatz im Moos ist alles anders. Das für den Garnmarkt optimierte Gebäude kommt in der völlig anderen Umgebung kaum zur Geltung (trotz geringer Änderungen und Spiegelung an der Mittelachse).

Der Entschluss
Wenn man schon zum (für uns unverständlichen) Entschluss kommt, das Feuerwehrhaus auf dem Areal im Moos unterzubringen, hätte unbedingt vorher ein Gesamtkonzept für das ganze Moosplatz-Areal entwickelt werden müssen. Die Zukunft von Kindergarten und Schule (die Gebäude sind sanierungsbedürftig) im Moos hätten mit dem Feuerwehrhaus zusammen überlegt werden können.

Der Bau- und Raumplanungsausschuss ist genauso wie die anderen betroffenen Ausschüsse (Jugend, Kinder) völlig untergetaucht. Es gab vor dem Tag der Entscheidung in der Gemeindevertretung keine einzige Sitzung mit dieser Thematik!

Die Art und Weise, wie hier ein auf 30 Jahre hinaus finanziertes 6 Mio.-Projekt leichtfertig und ohne gründliche Prüfung schnell schnell „verschoben“ wurde, ist ohne Beispiel in der Geschichte der Marktgemeinde Götzis.

Die Zeit- und Geldverschwendung
Abgesehen davon könnte am Garnmarkt jetzt schon der Rohbau stehen mit bis jetzt 300.000,- Euro geringeren Kosten. Zusätzlich waren am Garnmarkt Tiefgaragenplätze im Wert von ca. 400.000,- Euro inkludiert und vor allem würde der unersetzliche Sportplatz Moos noch bestehen, dessen Wert schwer zu beziffern, aber im Grunde genommen am allerhöchsten anzusetzen ist.

Das Fazit
Beim momentanen Tempo der Kostensteigerungen und Schwierigkeiten am Bauplatz Moos, bleibt abzuwarten ob der von der ÖVP vorgeschobene Hauptgrund für die schnelle Entscheidung, die Ersparnis der Mehrwertsteuer von 1,2 Mio Euro, nicht von den Mehrkosten aufgefressen wird.
Dabei wollen und können wir nicht mitstimmen. Wir arbeiten aber weiterhin in sämtlichen Ausschüssen mit, hinterfragen die Mehrkosten und informieren die Bevölkerung.

Jugendgruppe gewinnt Projektwettbewerb

Jugendgruppe im Moos gewinnt Projektwettbewerb

moosjugendDie Jugendgruppe vom Moos (FTG – FreeTimeGötzis) gewann am Samstag, den 20.10.2012, beim Jugendprojektwettbewerb in Dornbirn den 1. Preis! Wir gratulieren recht herzlich zum Gewinn des Jugendprojektwettbewerbes des Landes Vorarlberg.

Und wir wünschen euch viel Glück für die Gestaltung des Rest-Moos-Platzes. Unsere Unterstützung für eure Ideen ist euch jedenfalls sicher.

Durchbau der L58

Durchbau der L58 –  keine Spur von versprochenen Verkehrsberuhigungsmaßnahmen

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Die ÖVP-Gemeindeführung hat dem Druck aus dem Garnmarkt nachgegeben und löst unter hohen Kosten den Grund zum

Durchbau der L 58 ab. Nun soll in einem Kraftakt sogar versucht werden, bis kommenden Frühling/Sommer pünktlich zur Eröffnung des „Müller“-Marktes mit der L 58 fertig zu sein.  Der Durchstich wird die Verkehrsmenge  auf der L 58 erheblich steigern und die Belastungen auch auf dem bereits bestehenden Teil der L 58 wesentlich verschärfen. Die Anrainer und  die zahlreichen querenden Fußgänger (viele Schüler) und Radfahrer drohen „unter die Räder“ zu kommen. Aus diesem Grund wurde schon vor Jahren von der Gemeindevertretung beschlossen, vor dem Durchbau Verkehrsberuhigungsmaßnahmen auf dem schon bestehenden Straßenstück umzusetzen. Ein Plan des Büros Besch aus dem Jahr 2007 erwies sich mit seinen Färbelungen und Kreuzungsausbauten bald als nicht durchführbar. Für eine Färbelungsprobefläche im Moos wurden tausende € ausgegeben. Wie von uns vermutet, wurde die Fläche rutschig und ist daher ungeeignet. Die Kreuzungsausbauten erfordern beträchtliche Grundablösen von Anrainern, die verständlicherweise keinen Grund für Straßenbau hergeben wollen.

l58-durchbau01Diese Situation war den Verantwortlichen in der ÖVP seit Jahren bekannt. Während immer wieder Verhandlungen zur Grundablöse für den Durchstich stattfanden, wurde  rein gar nichts unternommen, um neue Vorschläge zur Verkehrsberuhigung zu erarbeiten. Vielleicht soll auch der Schwarze Peter jenen  Anrainern zugeschoben werden, die keinen zusätzlichen Grund abgeben wollen.

Wir fordern die Planungsverantwortlichen in der Gemeinde auf, raschest neue Verkehrsberuhigungsvorschläge zu erarbeiten. Unser Vorschlag ist klar: Nach dem bestens funktionierenden Vorbild der Linde-Kreuzung in Dornbirn (Nähe Bahnhof) sollen möglichst alle Kreuzungen (mit Steinbux, Ringstr./Altacherstr., Feldgasse/Vibrütteweg, H. Berchtoldstr./M. Ellensohnstr., Blattur, Bleichestraße) auf Rechtsvorrang umgestellt werden (shared space). Die Kreuzungsplateaus müssen mit maßvollen Anrampungen auf Gehsteighöhe angehoben und Markierungen entsprechend dem Vorbild aufgebracht werden.  Selbstverständlich muss die Höchstgeschwindigkeit auf maximal  40 km/h verringert werden. Die Anrainer bemühen sich inzwischen schon seit Jahrzehnten um Tempo 40 und es ist schlichtweg ein Skandal, dass dieses Anliegen immer wieder mit fadenscheinigen Begründungen abgelehnt wird, während andernorts vergleichbare Straßen längst max. 40 km/h verordnet haben.  Die Temposenkung allein wäre aber keinesfalls ausreichend! Nur eine von den Kreuzungsumbauten begleitete Veränderung beim Vorrang kann ausreichend Entlastung bringen.

Ein böses Foul!?

Es ist in einer Demokratie normal, dass es Mehrheiten, auch absolute gibt. Dass diese dann Entscheidungen alleine treffen und verantworten müssen ist ebenso üblich. (Ob dies immer im Interesse der Gesamtgemeinde geschieht, ist fraglich.)

Es ist aber ebenso normal, dass man bei Fragen, welche die gesamte Bevölkerung betreffen, überlegt oder veranlasst, dass diese Bevölkerung auch ihre Meinung zu einer solchen Entscheidung abgeben kann (In Götzis bei der Standortfrage des Veranstaltungssaales am Bach geschehen).

Bei der Diskussion um den Erhalt des Sportplatzes und Freiraumes im Moos klang es ganz anders (wörtliches Zitat aus dem „ ÖVP Hoi“ vom Juli 2012):
„Der eingebrachte rot-grüne Antrag zur Abhaltung einer Volksbefragung zum Standort des neuen Feuerwehrhauses ist im Fußballerjargon ausgedrückt – ein böses Foul – oder anders gesagt ein Missbrauch eines demokratischen Instrumentes um eine bestimmte Entscheidung zu erzwingen.“

Aus welchen Gründen auch immer war hier die Meinung der Bevölkerung seitens der ÖVP Mehrheit nicht gefragt, obwohl sich eine Bürgerinitiative und zahlreiche Bürger unserer Gemeinde intensiv um den Erhalt des Sportplatzes bemühten.
Aber so einen Antrag als“ böses Foul“ zu bezeichnen und eine völlig klare und einfache Fragestellung mit Mehrheitsvotum und juristischen Spitzfindigkeiten wieder abzuschmettern, zeugt entweder von Angst vor der Entscheidung der Gemeindebürger – die vielleicht dem einen oder anderen nicht ins Konzept gepasst hätte – oder aber von einem recht eigenartigen Verständnis von Mitteln der direkten Demokratie und Bürgerbeteiligung.

Ein ÖVP-Gemeindemandatar (an 2. Stelle der Ersatzleute in der Gemeindevertretung) trat von Beginn der Diskussion um den Feuerwehrhaus-Standort klar für die Erhaltung des Sportplatzes Moos ein und ist dieser Haltung konsequent treu geblieben. Sein Eintreten für dieses Anliegen in der ÖVP-Fraktion führte dazu, dass er nicht zur Gemeindevertretungssitzung eingeladen wurde, obwohl sich mehr als 2 ÖVP-Gemeindevertreter entschuldigten und er daher hätte geladen werden müssen – ein grobes Fehlverhalten der Gemeindeführung, das dazu führte, dass die Beschlüsse der Sitzung (29.5.12) von der BH für ungültig erklärt wurden und deshalb am 2.7.12 erneut getagt werden musste.

Wer nun glaubt, dass sich die ÖVP-Führung für dieses grob undemokratische Vorgehen entschuldigt hätte, liegt vollkommen falsch. Der Mandatar wurde in den folgenden Sitzungen von seiner Fraktion gemobbt und schließlich aus der ÖVP-Fraktion ausgeschlossen, obwohl er dort seit vielen Jahren beheimatet war und immer loyal mitgearbeitet hat.

Unser Versuch, eine Volksabstimmung zum Thema einzuleiten, wurde von der ÖVP-dominierten Gemeindewahlbehörde verunmöglicht, weil die Erhaltung des Sportplatzes Moos nicht im eigenen Wirkungsbereich der Gemeinde sei, sondern in jenem der GIG (Gemeindeimmobiliengesellschaft). Dabei ist die GIG vollständig im Gemeindebesitz und kann keine größere Ausgabe tätigen, die nicht von der Gemeindevertretung bewilligt ist. Gegen diese Entscheidung der Gemeindewahlbehörde ist keine Berufung möglich.

Um jede weitere Debatte zu verhindern, wurden zudem sofort mit großen Baggerschaufeln und Pilotierungsmaschinen harte Fakten geschaffen.

Die politische Mehrheit in Götzis hat mit ihrer Vorgangsweise auf jeden Fall viele Gemeidebürger vor den Kopf gestoßen. Sie hat damit auch klar gemacht, dass sie nicht bereit ist, berechtigte Anliegen der jungen Götznerinnen und Götzner ebenso ernst zu nehmen wie wirtschaftliche Interessen einiger Unternehmen. Und das ist sehr schade und äußerst bedenklich.

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